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Peter Dewes Gemeinschaftsschule

Demokratiepädagogische Studienfahrt der PDG

Kurz vor den Pfingstferien fand am 27. und 28. Mai die jahrgangsübergreifende Studienfahrt der PDG statt. Insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 fuhren unter der Leitung der GW- und Französisch-Lehrerin Sandra Zurek-Schönfließ und mit dem Schulleiter Marc-Oliver Richter in das nahe Elsass und die Moselle. Die beiden Tage standen komplett im Zeichen der Demokratiebildung und waren vollgepackt mit eindrucksvollen Erlebnissen für die Schülerinnen und Schüler.

Die erste Station war Straßburg, das mit der Erkundung der historischen Altstadt und dem Münster einen leichten Einstieg in die kommenden Programmpunkte bot. Die wechselvolle deutsch-französische Geschichte der alten Reichsstadt ließ sich vor Ort gut nachvollziehen und machte bewusst, welch großartige Leistung die Überwindung der deutsch-französischen „Erbfeindschaft“ und der Aufbau der europäischen Union war.

Folgerichtig war der zweite Programmpunkt der Besuch des Europaparlaments, das mit Hilfe einer kurzweiligen und sachkundigen Führung in seiner symbolhaften Architektur gut erschlossen werden konnte. Besonders beeindruckend war, dass im Plenarsaal zum Zeitpunkt der Führung noch eine Schülergruppen des Projekts „Euroscola“ den demokratischen Entscheidungsprozess im Europaparlament simulierte und den Schülerinnen und Schülern die Komplexität, dies auf europäischer Ebene durchzuführen, eindrucksvoll veranschaulichte.

Der dritte Programmpunkt erklärte, warum dieser schwierige Prozess alle Mühe wert ist: Direkt neben der Jugendherberge in der deutsch-französischen Begegnungsstätte Albert-Schweitzer in Niederbronn-les-Bains, befindet sich ein deutscher Soldatenfriedhof. Nach dem Besuch dieser Gedenkstätte fiel es nicht schwer die Worte des ehemaligen Premierminister Luxemburgs und überzeugten Europäers Jean-Claude Juncker zu verstehen: „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen“. Dank der guten Bewirtung und angenehmen Atmosphäre in der vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betriebenen Begegnungsstätte konnte der zweite Tag auch mit vielen Gesprächen über das Erlebte angenehm ausklingen.

Der zweite Tag startete mit schwerer Kost. Der Besuch der Gedenkstätte Natzweiler-Struthof, das an das von Mai 1941 bis November 1944 von den Nationalsozialisten unterhaltene Konzentrationslager in den Vogesen erinnert, gehört zwar nicht zu den angenehmen, aber wichtigen Besuchen. Auch wenn die heutigen Jugendlichen natürlich keine Verantwortung für die damaligen Verbrechen haben, ist es auch ihre Verantwortung weiterhin daran zu erinnern und zu mahnen. Denn allzu schnell geschehen auch heute noch unreflektierte Schuldzuweisungen, Ausgrenzungsprozesse und ideologisch verblendete Hetze. Leider gab es in der Gedenkstätte für Gruppen keine Audioguides, so dass der Geschichtslehrer Marc-Oliver Richter, die Führung aus der Erinnerung früherer Besuche, kurzerhand selbst übernahm.

Nach einer entspannenden Mittagspause konnte der zweite Programmpunkt des zweiten Tages mit dem Besuch des neuen Museums in Schirmeck erfolgen. Die gebuchte Führung war nicht nur aus Sicht des Historikers interessant, sondern auch wichtig, um die Inszenierung des modernen Museums zu verstehen. Neben traditionellen Exponaten sowie Bild- und Textelementen bietet das Museum dem Besucher auch vielfältige Ton- und Videoelemente an, um die wechselvolle Geschichte des Elsass und des Départements Moselle nachvollziehen zu können. Der zweistündige Rundgang erwies sich für die interessierten Schülerinnen und Schüler als etwas knapp, um die umfangreichen Angebote komplett nutzen zu können, aber die Zeit für die Rückfahrt drängte.

Insgesamt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler begeistert von dem zwar anstrengenden aber auch stressfreien außerschulischen Unterrichtsangebot und die Lehrkräfte waren begeistert von dem Interesse und Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Die nächste Studienfahrt ist daher schon in Planung.

Foto: Hara Singh