Studienfahrt entlang der Maginotlinie
Am 16.05. machten sich 30 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 bis 12 mit ihren Lehrerinnen Frau Schuler und Frau Zurek-Schönfließ auf den Weg ins Bitcherland um gemäß des Titels der diesjährigen demokratiepädagogischen Studienfahrt „Entlang der Maginotlinie“ auf die Suche nach Spuren der wechselhaften deutsch-französischen Vergangenheit zu gehen. Bis heute sind die Überreste der Bunker- und Befestigungsanlagen der Maginotlinie in diesem Teil der Nordvogesen als stumme Mahnmale omnipräsent, die daran erinnern sollen, dass die deutsch-französische Freundschaft, die wir heute leben dürfen, jahrhundertelange Kriege und Feindseligkeiten überwinden musste.
Die Citadelle von Bitche war das erste Ziel der Reise. Dank der audio-visuellen Führung durch die Räumlichkeiten der Citadelle, erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Kämpfe rund um Bitche und das Leben der Soldatenwährend des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71, die Situation in Bitche während des Zweiten Weltkriegs, sowie Informationen zum Naturraum, der anstehenden Geologie und der wirtschaftlichen Situation der Region.Nach einer kurzen Pause ging es weiter nachNeunhoffen, zur Besichtigung der dortigen Kasematte. Die detailgetreu nachgebildeten Räume und Ausstattungen sowie die lebhaften Schilderungen und Anekdoten derFührer fesselten die Schülerinnen und Schüler. Der 10 km lange Rundweg durch das angrenzende Schwarzbachtal führte vorbei an alten Kasernen, Offiziersunterkünften, weiterenKasematten und einigen Stauwehren, die zur Überflutung des ganzen Tals dienten.Neben militärischen Bauten fanden die aufmerksamen Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch alte Wegkreuze mit deutscher Inschrift und deutsche Straßen- und Ortsnamenals Zeitzeugen der wechselhaften Vergangenheit dieser Region.
Nach einer geruhsamen Nacht in Metz begann der zweite Tagmit starkem Dauerregen, so dass die Stadtführung, organisiert von Schülerinnen und Schülern der PDG-Partnerschule in Woippy, aufgrund des Starkregens abgesagt werden musst.Kurzentschlossen machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg zum Centre Pompidou.Die Schülerinnen und Schüler sahen sich interessiert und aufmerksam die Ausstellung über André Masson an und fanden auch in seinen Werken einen Bezug zum Thema der Studienfahrt.Am frühen Nachmittag und weiterhin in strömendem Regen, ging es zum letzten Ziel der Reise, dem Großwerk Hackenberg.Das Großwerk Hackenberg war zu Kriegszeiten nicht in Gefechte verwickelt und ist dementsprechend gut erhalten. Auch hier hat eine private Initiative einen Teil der unterirdischen Anlagen, einen Kampfblock und einen Teil der Munitionsbahn für die Öffentlichkeit restauriert und in den Originalzustand zurückversetzt. Fasziniert und schockiert zugleich über das Ausmaß dieser Befestigungsanlage und die Lebensbedingungen der Soldaten während der Kriege und mit dem Kopf voller Informationen und neuen Eindrücken traten wir nach einer zweistündigen Führung die Heimreise an. Und noch während der Rückfahrt kam die Frage auf: „Wo fahren wir denn nächstes Jahr hin?“